Der Katamaran Liberdadi der kapverdischen Reederei CV Interilhas, die für den nationalen Seeverkehr zuständig ist, hatte am Montag eine Panne auf hoher See zwischen den Inseln Praia und Fogo. Das Schiff musste zur Hauptstadt Praia zurückkehren, wo es in der Nähe des Hafens auf Grund lief. Alle 144 Passagiere konnten über eine provisorische Treppe sicher an Land gebracht werden.

Laut Aniceto Soares, Finanzdirektor der Unternehmensgruppe ETE – CV Interilhas, wurde niemand verletzt. Er erklärte vor Ort am Wellenbrecher, dass das Schiff nur wenige Meter vom Kai entfernt gestrandet sei.

Der Vorfall ereignete sich während einer regulären Überfahrt zur Insel Fogo, etwa 120 Kilometer entfernt.

„Während der Fahrt wurde ein technisches Problem festgestellt, das eine sichere Weiterfahrt unmöglich machte. Daher wurde entschieden, umzukehren“, so Soares. Beim Einlaufen in den Hafen von Praia fiel jedoch ein Generator aus, und die Besatzung verlor die Kontrolle über den Hauptantrieb.

Das Schiff liegt nun an Felsen nahe der Uferstraße beim Hafen von Praia. Zwischen diesen Felsen wurde eine Zugangstreppe errichtet, über die die Passagiere sicher von Bord gehen konnten. Die Fracht, darunter mehrere Fahrzeuge, befindet sich weiterhin an Bord.

Zunächst soll die Unversehrtheit des Schiffes überprüft werden, wozu Taucher den Rumpf untersuchen. Sobald diese Prüfung abgeschlossen ist und die Gezeiten steigen, soll die Liberdadi abgeschleppt und die Fracht entladen werden.

CV Interilhas will erst nach Abschluss der aktuellen Bewertung über Reparaturen oder Ersatzfahrten informieren.

Ein Passagier, Sidney Moreno, 39 Jahre alt, berichtete der Nachrichtenagentur Lusa, dass er geschäftlich zur Insel Fogo reiste, als die Crew mitteilte, dass „etwas mit dem Schiff nicht stimme“ und man zurückkehren müsse.

Beim Rückwärtsfahren zum Anleger sei Unruhe unter den Passagieren aufgekommen: „Wir haben uns gefragt, warum das Schiff sich nicht richtig drehen konnte. Ich hatte Angst, andere auch. Es sah aus, als würde das Schiff gegen die Felsen fahren – aber eine Frau forderte uns auf, ruhig zu bleiben.“

Trotz des Schreckens verlief die Evakuierung geordnet. Laut Moreno warteten die Passagiere im Hafen von Praia, während über eine Weiterreise mit einem anderen Schiff verhandelt wurde.

Quelle: Navio encalhou com 144 passageiros retirados em Cabo Verde - Mundo - Correio da Manhã